Die 12-jährige Chanda (Khomotso Manyaka) wächst in einfachen, aber liebevollen Verhältnissen im ländlichen Township Elandsdoorn in der südafrikanischen Provinz auf. Sie ist eine gute Schülerin und blickt zuversichtlich auf ihr Leben und ihre Zukunft.
Doch Chandas Welt verändert sich schlagartig, als ihre einjährige Schwester Sara stirbt und kurz darauf ihr Stiefvater Jonah (Aubrey Poolo) verschwindet. Als auch noch ihre geliebte Mutter Lillian (Lerato Mvelase) schwer erkrankt, ist Chanda völlig auf sich gestellt und muss die Verantwortung für ihre zwei jüngeren Geschwister übernehmen.
Seltsame Dinge passieren: die einst so zuvorkommende Nachbarschaft meidet die Familie zunehmend, und nur die unangenehm neugierige Mrs. Tafa (Harriet Manamela) mischt sich mehr ein, als dem Mädchen lieb ist. Chanda ahnt, dass alles mit der Krankheit ihrer Mutter und dem Tod ihrer Schwester zu tun haben könnte, aber niemand spricht offen mit ihr. Tabus, Geheimnisse und Angst sind allgegenwärtig. Da entschließt sich Chanda gegen jede Regel, Fragen zu stellen und das Schweigen zu brechen ...
(Senator Film)
Was macht eine 12-Jährige, deren Lebensumstände sich über Nacht dramatisch verändern? In der bewegenden Adaption des internationalen Romanerfolgs »Chanda´s Secrets« (unter dem deutschen Titel »Worüber keiner spricht« erschienen bei dtv) nimmt ein junges Mädchen im heutigen Südafrika beherzt den Kampf um den Zusammenhalt seiner Familie auf.
Mit dieser außergewöhnlichen Heldin verlieh der kanadische Autor Allan Stratton einem gebeutelten Kontinent, in dem Millionen Kinder zu Aids-Waisen wurden, eine hoffnungsvolle, lebensbejahende Stimme. Jetzt hat diese Stimme auch ein Gesicht bekommen.
Mit eindrucksvollen Bildern schildert der aus Südafrika stammende Regisseur Oliver Schmitz (»Mapantsula«, »Doctor´s Diary«, »Paris, je t´aime«) nicht nur eine zu Herzen gehende Mutter-Tochter-Beziehung. Er zeigt, wie Chanda einen Teufelskreis aus Ignoranz und Scham, Schweigen und Ausgrenzung durchbricht, damit ihre Familie nicht untergeht.
In einem Film, der das moderne Südafrika spiegelt: vital und vielschichtig, voller Gegensätze und Rätsel. Der die beklemmende Realität nicht verschweigt, aber dennoch Mut und Hoffnung macht. Weil er zeigt, wie unentbehrlich Mitgefühl, Loyalität und Freundschaft sind. Und dass ein intelligentes, couragiertes Mädchen in der Lage ist, seine Welt zu verändern und zu einem besseren Ort zu machen.
Gespielt wird Chanda mit einer wunderbar authentischen Mischung aus Unbeschwertheit und Entschlusskraft von der 12-jährigen Khomotso Manyake, die bei einem Casting in Elandsdoorn entdeckt wurde. Ihr zur Seite stehen großartige südafrikanische Schauspieler, darunter Lerato Mvelase als Chandas Mutter Lillian und Harriet Manamela als strenge Nachbarin Mrs. Tafa.
Talentierte Darsteller aus Elandsdoorn, die zum ersten Mal vor der Kamera stehen, vervollständigen in größeren wie kleinen Rollen die Besetzung dieses mutigen, emotional fesselnden Films, der es meisterhaft versteht, eine universelle Familiengeschichte mit einem Thema von brennender Aktualität zu verknüpfen.
(Senator Film)
ie zwölfährige Chanda wächst im ländlichen Township Elandsdoorn auf. Als ihre Schwester stirbt, der Vater verschwindet und die Mutter schwer erkrankt, muss sie allein für ihre beiden jüngeren Geschwister sorgen ...
Das Leben im Township von Südafrika ist nicht einfach. Erst recht nicht, wenn man »den Fluch»besitzt, wie die Dorfbewohner Aids immer noch nennen. Die zwölfjährige, auffällig intelligente Chanda allerdings ist anders. Sie glaubt nicht an religiösen Wahn und Realitätsflucht. Als ihre Mutter wegen Aids aus dem Dorf verschwinden muss, entscheidet sich Chanda zu handeln, und kämpft – gegen das Schweigen und die Lügen. Oliver Schmitz behandelt in dieser Romanverfilmung ein globales Thema.
Gedreht an Originalschauplätzen in den Townships zeigt der Film auf, wie wenig sich doch verändert hat. Das Spiel und die subtile Mimik der Neu-Entdeckung Khomotso Manyaka tragen den Film, es ist die Stärke dieses Mädchens, die berührt und begeistert. Fast dokumentarisch wirken einzelne Szenen, die sensible Handkamera spielt mit Blicken und hebt eindringlich das Moment der permanenten Beobachtung hervor. Ein eindrucksvolles Familiendrama und ein starkes Plädoyer für den unerbittlichen Kampf um Menschenwürde und das Recht auf Leben.
Prädikat: »Besonders wertvoll«. FBW-Jurybegründung:
Elandsdoorn ist ein Township in der südafrikanischen Provinz. In einfachen, aber scheinbar sorglosen Verhältnissen lebt dort die 12-jährige Chanda mit ihrer Familie. Ein fleißiges, intelligentes Mädchen, das gute Leistungen in der Schule vorweisen kann, hilfreich zuhause ist und die Anerkennung im nachbarschaftlichen Umfeld genießen darf.
Doch eines Tages bricht die heile Welt von Chanda zusammen: Ihre kleine Schwester stirbt an einer seltsamen Krankheit, ihr alkoholsüchtiger und offensichtlich kranker Vater verschwindet auf mysteriöse Weise und dann wird auch noch die Mutter schwer krank. Auf sich allein gestellt muss Chanda die Verantwortung für ihre Familie übernehmen und gleichzeitig die steigende Ausgrenzung aus der Gemeinschaft ertragen. Denn niemand will über das »große Geheimnis« sprechen oder mit ihm in Kontakt kommen.
Ein Glücksfall ist die Entdeckung der jungen Khomotso Manyaka beim Casting im Township Elandsdoorn. Mit faszinierend authentischer Präsenz spielt sie das Mädchen Chanda, das mit jedem Schicksalsschlag noch an Stärke gewinnt. Ihr Gesicht und vor allem ihre Augen sind ein eindrucksvolles Spiegelbild der auf sie einstürzenden Tragödien. In fast allen Szenen präsent, trägt sie den Film nahezu allein auf ihren Schultern – eine grandiose Leistung.
Regisseur Oliver Schmitz inszeniert mit ruhiger Hand und ist sicher verantwortlich für das beglückende Spiel seiner jungen Protagonistin, welches durch eine hervorragende Kameraführung mit sensiblen Nahaufnahmen auf besondere Weise Akzentuierung erhält. Ein Lob verdient auch die musikalische Untermalung.
»Geliebtes Leben« ist insgesamt ein brennend aktueller Beitrag zum Thema Aids, ein leidenschaftliches Plädoyer gegen Ignoranz, Schweigen und Ausgrenzung und ein wichtiger Film für Südafrika und auch den ganzen Kontinent.
(FBW – Deutsche Film- und Medienbewertung, Wiesbaden)
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