»Sintel« ist ein computergenerierter Kurzfilm, der im Rahmen des Filmprojektes »Durian« entstanden ist. Das »Durian Open Movie Project« wurde durch die Blender Foundation finanziert und dient der Weiterentwicklung und Erprobung freier Software, insbesondere der 3D-Grafik-Software »Blender«.
Die Premiere des Kurzfilms »Sintel« fand im September 2010 auf dem Niederländischen Filmfestival statt. »Sintel« wird außerdem auf der SIGGRAPH Asien 2010 zu sehen sein. Der Name des Films kommt vom niederländischem Wort »sintel« und bedeutet »Glut«.
Konzept des Films: Vorgaben an den Inhalt waren von Anfang an eine weibliche Hauptfigur und eine actionreiche, emotionale und epische Geschichte. Ziel war es, optisch mit Hollywood-Animationsfilmen mithalten zu können und eindrucksvolle Bilder in 4k-Auflösung und mit einem entsprechend hohem Detailgrad zu liefern. Damit sollte der Film mehr als die bisherigen Produktionen der Blender Foundation ein breites Publikum aus Jugendlichen und Heranwachsenden ansprechen.
Primäre Ziele des Filmprojektes »Sintel« waren die Förderung der Software Blender durch die mit dem Film verbundene Öffentlichkeitswirkung, durch neue aus dem Projekt resultierende Lernmaterialien und durch eine technische Weiterentwicklung. Diese konzentrierte sich in erster Linie auf die folgenden Bereiche:
• hochaufgelöstes Modellieren, Sculpten und Rendern
• Simulation von Feuer, Rauch und Explosionen und Rendern der Ergebnisse als volumetrische Objekte
• Compositing auflösungsunabhängig gestalten (Ziel: Nachbearbeitung von 4k-Renderings)
• Massensimulationen
• Bibliothekssystem zur Verwaltung größerer Projekte verbessern
• Die Blender 2.5x Serie bereit zur produktiven Arbeit machen
Günstig für die Weiterentwicklung war die direkte Zusammenarbeit von Künstlern und Programmierern in einem Team, die dafür sorgte, dass Programmierer einen guten Einblick in die Bedürfnisse der Nutzer bekamen.
Der Film »Sintel« wurde – wie die bisherigen Projekte der Blender Foundation – aus vielen unterschiedlichen Quellen finanziert. Dazu gehörte traditionell der Vorverkauf von DVDs des Films mit einer großen Menge an Zusatzmaterial, wobei als Anreiz für den Kauf jedem Käufer eine Namensnennung im Abspann des Filmes zugesagt wurde. Außerdem wurden Sponsoren an der Finanzierung beteiligt. Organisationen, die das Projekt außerhalb des Sponsorenrahmens finanziell unterstützt haben sind die Blender Foundation selbst, der Niederländische Filmfonds und Cinegrid Amsterdam. So kam ein Budget von fast 400.000 Euro zusammen, das ein deutlich größeres Team als bei bisherigen Projekten ermöglichte.
Verwendete Software:
• 3D-Grafik: Blender
• 2D-Grafik: GIMP (Bildbearbeitung, Texturen), Alchemy, MyPaint (Konzepte), Inkscape (Vektorgrafik), OpenEXR (HDR-Grafikformat)
• Softwareentwicklung: Subversion (Versionsverwaltung), Python (Programmiersprache für Scripte)
• Betriebssystem: Ubuntu
Der Einstieg des Films ist der Überfall eines Drachentöters auf die durch eine verschneite Landschaft streifende, junge, weibliche Hauptfigur Sintel. Bei dem Überfall scheint sie ihrem Angreifer hoffnungslos unterlegen, kann jedoch seinen Speerattacken ausweichen und ihn mit ihrem Messer verwunden, wodurch er seinen Speer fallen lässt. Als er ungestüm auf sie zuläuft kann sie den Speer aufrichten, wodurch er ihn sich selbst in den Bauch rammt und tot umfällt. Sintel ist jedoch durch die Strapazen und den Überfall so geschwächt, dass auch sie nach einigen Schritten erschöpft im Schnee liegen bleibt und einschläft.
Als sie wieder zu sich kommt findet sich in der Hütte eines alten Schamanen wieder, der sie nach ihren Beweggründen, die zu einer Reise durch dieses gefährliche Gebiet bewege. Sintel erzählt ihm daraufhin ihre Lebensgeschichte, die damit beginnt das sie bereits als Kind auf sich allein gestellt war und sich als Diebin in ihrer Heimatstadt durchschlug. Eines Tages wurde sie dabei auf einen kleinen, am Flügel verwundeten Drachen aufmerksam, den sie bei sich aufnahm und ihm den Namen Scales gab.
Beide entwickelten dadurch eine enge Freundschaft zueinander. Eines Tages, als sie sich zusammen mit Scales auf der Jagd nach einem Huhn befindet, erlernt der noch kleine Drache das Fliegen. Davon überglücklich verfolgt er in Begleitung von Sintel einen Vogelschwarm zu einer höher über der Stadt gelegenen Ruine. Doch ihr Glück währt nicht lang, als ein ausgewachsener Drache Scales packt und mit sich nimmt, während Sintel nichts dagegen unternehmen kann. Von dort an begibt sie sich auf eine lange Reise, an deren Ende der Überfall durch den Drachentöter steht.
Schon die Hoffnung aufgebend Scales zu finden berichtet ihr der Schamane, das genau hier die Heimat der Drachen sei und Sintel den Drachtöter nicht als solchen erkannt habe. So begibt sie sich weiter auf die Suche nach ihrem Freund und gelangt schließlich zu einer auf dem Speer eingravierten Höhle. In dieser befindet sich tatsächlich ein ausgewachsener Drache, an dem sie sich vorbeischleicht um Scales, den sie in einem kleinen Gelege vermutet, ihrerseits zu entführen. Jedoch schreit der kleine Drache in ihrer Gegenwart laut und zieht dadurch die Aufmerksamkeit des Ausgewachsenen auf sich.
Es kommt zu einem Kampf zwischen ihr und dem weitaus überlegenen Drachen, bei dem dieser jedoch einen Moment inne hält um sie zu beschnüffeln. Dies nutzt Sintel um ihn einen tödlichen Hieb mit dem Speer zu verpassen. Als der Drache zu Boden geht und keine Anstalten macht sich weiter zu wehren, bemerkt Sintel die Wunde am Flügel des Drachen und das es der mittlerweile ausgewachsene Scales ist, der kurz darauf verstirbt. Vollkommen enttäuscht und sich selbst aufgebend verlässt Sintel die Höhle. In der Abschlussszene streift Sintel wankend dem Horizont entgegen, wird aber unbemerkt von dem zuvor aufschreienden Jungtier verfolgt.
(Wikipedia.de)
Links:
Offizielle Webseite »Sintel – Durian Open Movie Project«:
http://www.sintel.org/
(c) copyright Blender Foundation | durian.blender.org
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