»Wenn ein Löwe im rötlichen Morgenlicht aus dem Gebüsch tritt und dröhnend brüllt, dann wird auch Menschen in fünfzig Jahren das Herz weit werden.« (Bernhard Grzimek)
Nach »Unsere Erde« und »Unsere Ozeane« kommt mit »Serengeti« erneut ein einmaliges Kino-Naturerlebnis in die deutschen Kinos.
Die Serengeti, eine großartige, unberührte Landschaft, erstreckt sich viele hundert Kilometer vom Kraterhochland Tansanias bis an die nördlichen Ausläufer des Schutzgebietes in Kenia. Sie ist die Bühne, auf der sich seit Jahrtausenden ein dramatisches Naturschauspiel zeigt: archaisch, wild und ergreifend. »Serengeti« begleitet die Bewohner der Savanne und ihre verschlungenen Schicksale; alle dem Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeit, zwischen paradiesischer Üppigkeit und gnadenloser Härte, unterworfen.
Die Serengeti stellt ein weltweit einmaliges Ökosystem dar. Hier beeindruckt nicht nur eine schier endlose Savanne oder die Vulkanwelt des Unesco-Weltnaturerbes – hier findet auch jährlich eine der letzten großen Tierwanderungen statt. Hunderttausende von Gnus, Zebras und Antilopen unternehmen ihren kreisförmigen Zug durch die Serengeti, Massai Mara und Ngorongoro: stets auf denselben Routen und gezwungen, größte Hindernisse zu überwinden. Ihnen dicht auf der Spur sind ihre natürlichen Feinde: Löwen, Leoparden, Geparden und Hyänen. Kaum anderswo auf der Welt bietet der Kampf ums Überleben ein so grandioses, eindrucksvolles Schauspiel wie im Massenzug der Tiere in der Serengeti.
Bildgewaltig und berührend: 50 Jahre nach Bernhard Gzimeks Oscar-gekröntem Film »Serengeti darf nicht sterben«, hat der renommierte Tierfilmer und Zoologe Reinhard Radke »nachgeschaut«, was in der langen Zeit seither in der Serengeti geschehen ist. In faszinierenden Bildern fängt die deutsch-britische Naturdokumentation »Serengeti« unter der Regie von Reinhard Radke das Leben und die Bewohner dieser einzigartigen Landschaft ein – wissend, dass durch Überbevölkerung, Wilderei und weitere menschliche Einflüsse dieses Paradies gefährdet ist. Hardy Krüger jr. führt den Zuschauer als Sprecher durch dieses einzigartige Kinoereignis.
(Universum Film)
Unter uralten Vulkanen liegen endlose Ebenen, die die Massai einst »Sirinket« nannten: Weites Land. Heute kennen wir diese Region als »Serengeti«. Noch immer ist es ein Land endloser Weite. Und noch immer gelten hier die uralten Gesetze der Natur.
Seit 20 Millionen Jahren sind im Norden Tansanias Vulkane aktiv. Dutzende alter Schlote türmen sich zu einem wuchtigen Bergmassiv auf. Immer wieder werden gewaltige Aschemengen empor geschleudert, die der Wind weit nach Nordwesten treibt. Diese fruchtbare Asche schuf die Grundlage für ein einzigartiges Wunder des Tierreichs.
1,3 Millionen Gnus, 400.000 Thomson-Gazellen, 200.000 Zebras: die größte Ansammlung von Huftieren, die es auf der Erde gibt. Im Windschatten der Vulkane bildete die feinkörnige Asche riesige Ebenen. Dicht unter der Oberfläche verkrustete sie zu einer betonharten Schicht, die von keiner Baumwurzel durchdrungen werden kann. So entstand ein schier endloses Meer aus Gras.
Die Vulkane sind die Schöpfer der Serengeti. Aber sie bringen auch jedes Jahr Hunger und Dürre. Auslöser für eine der größten und abenteuerlichsten Tierwanderungen der Erde. Es ist Februar. Ein üppiger Grasteppich erstreckt sich von Horizont zu Horizont.
In dem offenen Land sind die Löwen weithin zu sehen. Die flinken Thomson-Gazellen machen sich einen Spaß mit ihnen. Der königliche Nachwuchs übt noch. Und die Erwachsenen jagen in der Mittagshitze ohnehin nicht. Die beiden Löwenpaschas haben sich mit einem Weibchen vom Rest des Rudels abgesetzt und haben anderes im Sinn.
Den Löwen der Grasebenen geht es jetzt, in der Regenzeit, gut. Die Herden bieten ihnen mehr als genug Beute. Sie können es ruhig angehen lassen. Das Rudel ist stark gewachsen. Viele Junge haben die ersten schwierigen Monate ihres Lebens gut überstanden. Doch das Gebiet bei den Felsgruppen ist kein einfaches Jagdrevier. Tagsüber können die Löwen kaum auf Beute hoffen, da sie so gut wie keine Deckung finden. Alle warten auf die Nacht. Fast jeden Abend brauen sich Unwetter zusammen ...
(Universum Film)
Die Serengeti erstreckt sich viele hundert Kilometer von Tansania bis nach Kenia. Im Verlauf eines Jahres durchqueren fast zwei Millionen Tiere diese Weite. Der Film begleitet sie dabei.
Als Bernhard Grzimek 1959 seinen Dokumentarfilm »Serengeti darf nicht sterben« über die Serengeti-Wüste drehte, wollte er Aufmerksamkeit für die beschützenswerten Wunder der Natur erreichen. Noch heute ist diese Landschaft eindrucksvoll, aber mehr denn je in Gefahr. Der faszinierende Dokumentarfilm von Reinhard Radke begleitet unzählige Herden von Gnus, Zebras und Antilopen auf ihrem Weg Hunderte von Kilometern durch Tansania und Kenia.
Mit seinen bildgewaltigen Aufnahmen macht er bewusst, wie übermächtig Natur sein kann. Dieses archaische und grandiose Schauspiel zeigt Radke mit fantastischen Bildern, einer ungeheuren Materialfülle und der angenehmen Erzählerstimme von Hardy Krüger Jr. Die Hindernisse für die Tiere erscheinen oftmals übermächtig, umso erstaunlicher ist es, dass die Tiere die Strapazen wieder und wieder auf sich nehmen, um am Ende des Kreislaufs wieder da anzukommen, wo die Reise begann: Am Fuße einer Vulkanlandschaft, bereit für eine neue Generation Leben. Ein großartiges Filmerlebnis nicht nur für Naturliebhaber.
Prädikat: »Besonders wertvoll«. FBW-Jurybegründung:
Mit einer atemberaubenden Bildgewalt fängt dieser Film eines der gewaltigsten Naturschauspiele in einer noch weitgehend in ihrem Urzustand belassenen Landschaften der Erde ein: die zyklischen Wanderungen der Gnus, Zebras und Antilopen durch die Serengeti, Massai Mara und Ngorongoro.
50 Jahre nach Bernhard Grzimeks oscargekröntem Naturfilm SERENGETI DARF NICHT STERBEN zeigt Reinhard Radke, wie sehr diese afrikanische Landschaft immer noch von Leben brodelt. Dabei hat er sich bewusst entschieden, jede menschliche Spur in seinem Film zu vermeiden – nur im Kommentar, der angenehm sonoren Stimme von Hardy Krüger jr. kommt die menschliche Gattung als Bedrohung für das Gleichgewicht des Lebens in der Serengeti vor. Dabei zeigt der Film allerdings alles andere als eine Idylle.
Tod, Sex und das Wetter seien die gemeinsamen Nenner von jeder erzählten Geschichte, hat ein kluger Mann vor kurzem gesagt. »Serengeti« ist dafür ein ideales Beispiel, denn in ihm wird in immer neuen Variationen vom Fressen und Gefressenwerden, von der Fortpflanzung und dem Kommen und Gehen des Regens erzählt. Wenn das Wasser knapp wird, wandern die Tiere in riesigen Herden zu den feuchteren Gebieten, und kehren zum Beginn der Regenzeit wieder zurück.
Dieser Zyklus bildet den dramaturgischen Rahmen des Films, der prall gefüllt ist mit grandiosen Tier- und Naturaufnahmen. Da gibt es extreme Nahaufnahmen, panoramenartige Totalen, Zeitlupen und die in Naturfilmen allgegenwärtigen Wolkenformationen im Zeitraffer. Man kann das Geschick und die Geduld von Reinhard Radke nur bewundern, denn es ist schwer, so nah an die Tiere zu kommen und sie dann auch genau im richtigen Moment aufzunehmen.
In der Montage hat sich Radke dann etwas schöpferische Freiheit erlaubt. Da wird aus für sich harmlosen Aufnahmen durch eine dramatische Schnittfolge mit dem entsprechenden Text und spannender Musik schnell eine lebensgefährliche Situation. Diese Methode wirkt ein wenig zu offensichtlich, wenn sich ein Leopard angeblich an eine Gepardin mit ihren Kleinen anschleicht, die beiden Parteien aber nie in einer gemeinsamen Einstellung zu sehen sind. Abgesehen von diesen kleinen, wohl doch eher fiktiven, Spannungsbögen wird der Film seinem monumentalen Thema gerecht.
Man spürt die Liebe des Regisseurs zu den Tieren und der Natur – aber man spürt ebenfalls, dass es eine wissende Liebe ist, die nicht verniedlicht, sondern immer auch die Gnadenlosigkeit zeigt, mit der in der Natur die Stärksten sich durchsetzen.
(FBW – Deutsche Film- und Medienbewertung, Wiesbaden)
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